Disruption heißt ja einfach nur STÖRUNG
vielleicht auch Zerstörung oder Unterbrechung oder Erschütterung ?
Das kommt halt auf den Betrachter an, auf den Kontext und Zusammenhang, vielleicht auch auf die emotionale Tagesverfassung.
Ich verbinde das ganz schlicht mit …
….. ES WIRD ANDERS
Das ist auch gut so, denn es muss sich vieles ändern - ob das dann zum Besseren erfolgt, sehen wir dann (bleibt uns auch nichts Anderes übrig)!
Der Technikfreak freut sich, neue Technologien und Erfindungen kreuzen seinen Weg und er kann diese ausprobieren, testen, anwenden, damit prahlen oder einfach nur ganz nerdig feststellen, das es geht.
Wie zu Weihnachten dauert das mit den neuen Spielzeugen aber nicht lange, so ist er halt
Der Bewahrer bekommt schon wieder Angst, hat er sich doch gerade erst an´s Internet gewöhnt und es zu nutzen gelernt (glaubt er); okay, ist nun auch schon ne Weile her, wenn man bedenkt, das ich seit Anfang der 90er (ja, damals im letzten Jahrtausen) homebanking praktiziere.
Der Bewahrer wird sich nun nach guter alter Tradition und geübter Praktik mit ausgefeilten (Schein)Argumentationen dagegen verwehren, das Neue anzuwenden, geschweige denn zu akzeptieren als Lösung, tja so ist er halt
Es muss sich vieles ändern
- unser Miteinander
- unser Selbstverständnis
- unsere Geschwindigkeit
Das Dilemma bei DISRUPTION ist die Geschwindigkeit!
Die Geschwindigkeit der Veränderung, denn diese ist sofort, abrupt, umgehend.
Beispiel:
- Die Auenwälder und viele Hecken wurden im Zuge der Flurbereinigungen (eines der großen Verbrechen vergangener Tage) abgeholzt und zerstört, so daß nach und nach per Bodenerosion sich die Landschaft verändert hat. Das geschah ganz langsam und gemächlich.
- Die Überschwemmung des Ahrtales per Dauereregen und die Veränderung der schönen Ahrtal-Landschaft geschah innerhalb von Stunden
Wir müssen uns an die Änderungsgeschwindigkeit anpassen und da mitgehen, sonst war´s das. Leider ist das noch viel zu wenigen bewusst. Was unsere Eltern und Großeltern innerhalb ihrer Lebenszeit an Änderungen erlebten - und die waren nicht minder gering -, erfolgt nun innerhalb weniger Jahre. Ich sag´s ja nur, also quatscht nicht dagegen, sondern werdet euch klar darüber.
Das Dilemma bei Disruption ist auch das Selbstverständnis!
Es ist dann nicht mehr selbstverständlich, denn es ist ANDERS.
Wir glauben noch immer, das wir in einem tollen Land leben, das allen (okay, den meisten) überlegen ist, Made in Germany, mit all den tollen Ingenieuren und Technikern, und alles ist ja so viel besser als sonstwo.
Aufwachen, echt jetzt.
Beispiel:
- In unserem Landkreis ist die ärztliche Versorgung schlicht ein Graus, schlecht, bürokratisch, unpersönlich, überlastet, voll mit gestressten und demotivierten medizinischem Personal. Im ganzen Landkreis gibt´s 2 Krankenhäuser (noch). Und das nennen wir toll und überlegen?
- Der Sohn lebt auf Koh Phangan, ne kleine Insel in Thailand und da gibt es 4 Krankenhäuser. Und die sind richtig gut, erzählte er uns. Er hat den Vergleich. Er würde eher dort sich behandeln lassen als hier.
So, nun kommen wieder diejenigen, die sagen: ja, ist halt dort die Ausnahme und so kann man das ja gar nicht vergleichen und blablabla.
Er würde dies auch in Neuseeland, in Australien, in Malaysia, in Kanada, in Costa Rica; er hat auch dort den Vergleich.
Können wir endlich mal begreifen, dass wir seit minimum 2 Jahrzehnten (so meine Beobachtung) auf nem absteigenden Ast sind. Als alter Mathematiker schau ich mir den Trend an, tja und da sieht es eben nicht rosig aus. Wie in der Schule, oder? Die Schulnote 3 ist halt anders zu bewerten, wenn ich vorher auf einer 1 oder einer 5 war, richtig? Kapiert?
Hör endlich auf es schöner zu reden, als es ist und ändere!
Das Miteinander ist halt auch so ein Dilemma bei Disruption!
Wir haben auf Grund des Geschwindigkeitsproblems und auch des Selbstverständnis- und Erkenntnisproblems auch ein Kommunikations- und Miteinanderproblem.
So behäbig wie bisher geht´s nicht mehr, das wir alles doppelt und dreifach diskutieren, aus jedem Thema ne Grundsatzdiskussion machen. Insbesondere wir “Alten” sollten uns endlich mal zurücknehmen und nicht so altklug daherschwätzen.
Wiederholt hatte ich die Diskussionen bei gemütlichem Beisammensein oder Treffen mit Freunden, dass es zu Aussagen bezüglich der Jugend gab - mal abgesehen davon, dass es “die Jugend” gar nicht gibt, egal. Da wurde dann schwadroniert, dass die Jugend nichts mehr weiß und kann, dass die Jugend nicht mehr belastbar ist und faul, usw, usw.. Ich denke jeder kennt dieses “Stammtischgeschwätz” aus seiner Umgebung. Auf meine Frage, wer diese “Jugend” denn erzogen und ausgebildet hat, wurde immer sofort das Thema gewechselt, nach erstem erstaunten und überraschtem Blick.
By the way: ich lasse nichts, aber auch gar nichts auf unsere “Jugend” kommen. Da sind sehr intelligente, qualifizierte und reflektierende Menschen dabei, vor denen ich den Hut ziehe und großen Respekt habe. Und sind wir mal ehrlich: faule, dumme, illoyale, arrogante, dreiste, egoistische, wasauchimmer gibt es in jeder Generation.
So, genug abgeschweift, mußt ich aber mal klarstellen.
Weil …
wir können nicht mehr auf Bestehendem aufbauen, wenn es disruptiv daherkommt!
wir haben Erfahrung gleich NULL, wenn es disruptiv daherkommt!
wir müssen zusammen denken und handeln, wenn es disruptiv daherkommt!
Ganz vorneweg sollten wir jetzt die Zeit nutzen, um uns vorzubereiten; vorzubereiten, was das bedeuten könnte; Szenarien schon mal im Kopf durchspielen, wie es wäre; Grenzen und Bestehendes einfach mal negieren und/oder in Frage stellen.
Ist ne gute Übung.
Beispiel?
- Privatbesitz von PKW ist verboten !