In einer Welt, die zunehmend von Komplexität und Herausforderungen geprägt ist, begegnen wir häufig der Tendenz, Verantwortung von uns zu weisen. "Das ist nicht mein Problem" oder "Dafür bin ich nicht zuständig" - Sätze, die wir alle kennen und vielleicht auch selbst schon verwendet haben. Doch genau diese Haltung ist es, die uns als Gesellschaft zurückhält und letztlich allen schadet.
Der unbequeme Weg der Verantwortung
Zugegeben: Verantwortung zu übernehmen ist anstrengend. Es bedeutet, sich Problemen zu stellen, statt sie zu ignorieren. Es bedeutet, unbequeme Entscheidungen zu treffen, statt den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Und ja, manchmal bedeutet es auch, die sprichwörtlichen Arschbacken zusammenzukneifen und durchzuhalten, auch wenn es schwer wird.
Aber genau das ist es, was unsere Gesellschaft heute mehr denn je braucht: Menschen, die bereit sind, über ihren eigenen Tellerrand hinauszuschauen und Verantwortung zu übernehmen - nicht nur für sich selbst, sondern auch für das größere Ganze.
Warum wir alle gefordert sind
Die Herausforderungen unserer Zeit - sei es der Klimawandel, soziale Ungerechtigkeiten oder wirtschaftliche Unsicherheiten - sind zu komplex, als dass sie von einzelnen Institutionen oder "den da oben" allein gelöst werden könnten. Jeder von uns muss seinen Beitrag leisten, und sei er noch so klein.
Das beginnt im Kleinen: Vielleicht damit, dass wir bei der Arbeit auch mal Aufgaben übernehmen, die nicht explizit in unserer Stellenbeschreibung stehen. Oder damit, dass wir in unserem Wohnviertel Initiative ergreifen, statt darauf zu warten, dass "jemand anders" sich kümmert.
Die Belohnung der Mehrarbeit
Natürlich bedeutet mehr Verantwortung auch mehr Arbeit. Das ist eine simple Gleichung, der wir ins Auge sehen müssen. Aber die Belohnungen sind es wert:
- Persönliches Wachstum durch neue Herausforderungen
- Das befriedigende Gefühl, tatsächlich etwas bewirkt zu haben
- Respekt und Anerkennung in unserem Umfeld
- Die Möglichkeit, unsere Umgebung aktiv mitzugestalten
Die tiefere Motivation
Warum sollten wir uns das antun? Die Antwort liegt in unserer Natur als soziale Wesen. Wir Menschen haben ein tiefes Bedürfnis danach, Teil von etwas Größerem zu sein und einen bedeutsamen Beitrag zu leisten. Wenn wir Verantwortung übernehmen, erfüllen wir dieses Bedürfnis.
Zudem: Was ist die Alternative? Eine Gesellschaft, in der niemand Verantwortung übernimmt, ist zum Scheitern verurteilt. Wer also möchte, dass sich etwas zum Besseren wendet, muss bei sich selbst anfangen.
Der Weg nach vorne
Es geht nicht darum, von heute auf morgen die Welt zu retten. Es geht darum, in unserem jeweiligen Einflussbereich aktiv zu werden und Schritt für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen. Das mag zunächst überfordernd wirken, aber wie bei jedem Muskel gilt auch hier: Durch regelmäßiges Training wird er stärker.
Fangen wir also an - heute, jetzt, in diesem Moment. Übernehmen wir Verantwortung für unsere Handlungen, unsere Entscheidungen und deren Konsequenzen. Kneifen wir die Arschbacken zusammen und gehen wir die Herausforderungen an, statt sie zu ignorieren.
Denn am Ende des Tages ist es diese Haltung, die nicht nur uns selbst weiterbringt, sondern auch unsere Gemeinschaft stärkt und die Welt ein Stück besser macht. Und ist das nicht eine Anstrengung wert?