schon mal drüber nachgedacht?
was ist kompliziert oder einfach? und was ist denn dann komplex?
Immer wieder werden diese Begrifflichkeiten verwendet, munter vermischt und den wenigsten ist die Unterschiedlichkeit bewusst.
Wie die ganzen SCRUM-Jünger und -Experten, AGIL-Fetischisten bei der Frage mir nur große fragende Augen schenken. Na spätestens dann ist für mich ja alles klar, gut das wir drüber gesprochen haben.
Wenn sie sich wenigstens die Mühe machen würden das agile Manifesto mal zu lesen, ist ja nicht lang, vom verstehen ganz zu schweigen.
einfach → Aufgabenstellung und Lösung sind bekannt und ich muss die bewährte Lösung nur anwenden, sprich wiederholen.
kompliziert → Aufgabenstellung ist bekannt, Lösung aus ähnlichen Aufgabenstellungen bekannt und adaptierbar; mehrere einfache Aufgabenstellungen müssen kombiniert werden und es gibt beherrschbare Abhängigkeiten.
komplex → Aufgabenstellung bekannt aber variabel oder nicht vollständig bekannt, Lösung kann nicht adaptiert werden, sondern muss neu erdacht werden; es gibt unbekannte Abhängigkeiten und/oder unbekannte Änderlichkeiten von Parametern.
Je größer der Grad an Unbekanntheit, desto schneller muss auf Veränderung reagiert werden, desto weniger ist planbar bzw. vorhersagbar.
Wer also mit agilen Methoden auf einfache oder komplizierte Aufgabenstellungen zielt, geht auch mit Messer und Gabel auf Löwenjagd.
Genau dies begegnet mir aber in den Projekten, die Abwendung vom V-Modell (ist ja nichts anderes als das Wasserfallmodell, halt nur mit ´nem Knick) weil es im Projekt allerortens Probleme gibt (deren Ursache aber zu 99% in Konsequenz und Disziplin zu finden sind, sag´das mal jemandem). Und AGIL ist dann der Heilsbringer. Dann führen wir noch Jira ein und das tool löst alle Probleme. Wäre zu schön um wahr zu sein.
Einmal nur mit Profi´s arbeiten war früher,
heute gilt einmal nur ohne Idioten.