Die Vorboten der von der politischen Kaste gewollten Zerstörung des Freelancer-Marktes?
Ein plötzliches Umdenken in den Chef-Etagen?
Der Wunsch wieder die “guten, alten Zeiten” zurück zu bekommen, wo der Manager aus der mittleren Ebene über die Flure hetzt und alle seine Schäfchen kontrollieren kann, um dadurch dann wenigstens ein Gefühl der Relevanz zu haben?
Ich weiß es nicht; ich vermute, alles kommt zusammen und ergibt diese Gemenge-Lage.
Für uns Freelancer, die in fast allen Entwicklungsprojekten die Fahne hochhalten und wenigstens für ein bisschen Vorwärtskommen sorgen, desolat. Wird doch die Projektakquise zunehmend schwerer und auch von den Providern, die angeblich uns Freelancer supporten und unterstützen, kommt Gegenwind. Wenn der Freelancer dann mit Arbeitnehmerüberlassung vermietet wird, bleibt ja mehr cash in der eigenen Tasche.
Welche Abwehrmöglichkeiten haben nun Freelancer? An und für sich keine.
Und die meisten Angestellten - und dazu zähle ich auch die ganzen Vorstände, CEO´s, Geschäftsführer, usw. der Konzerne und Großunternehmen; denn diesen fehlt ein wichtiges Merkmal zum Unternehmertum, nämlich das unternehmerische Risiko - können sich nicht vorstellen, dass jemand freiwillig selbständig ist, dass jemand gerne als Freelancer sich beruflich betätigt. Bei den Top-Managern kommt meistens noch hinzu, dass sie gerne Macht ausüben wollen, und da passt es gar nicht ins Weltbild und eigene Machtstreben, wenn ein unabhängiger Freelancer sich eben nicht alles gefallen lassen muss. Man sollte meinen, dass wir im Jahre 2023 weiter sind, ist aber leider nicht so.
Okay, jetzt werden alle wieder aufheulen und dementieren, wenn sie ehrlich zu sich selbst sind, müssen sie mir aber recht geben. Sorry, würde mir wünschen, dass ich Unrecht habe, sehe ich aber leider nicht.
Freelancer werden für Projekte beauftragt und als solches hat ein Projekt ein Beginndatum und ein Enddatum (sonst wäre es ja kein Projekt). Also die Beendigung ist schon vorgegeben und wenn dann so ein Angestellter, fest verhaftet in seiner Welt des dauerhaft Angestelltseins, davon erfährt, dass ein Freelancer geht, reagieren diese mit oh Gott oh Gott, da wurde jemandem gekündigt, oh weih oh weh. Das haben wir von unseren Altvorderen doch immer eingebläut bekommen. Das der Freelancer sich auf ein neues Projekt, ein neues Umfeld, eine neue Herausforderung freut, ist unvorstellbar.
Also auch hier Unverständnis und Bezweifelung, dass dies richtig sein kann. Kann ich aber auch keinen Vorwurf daraus konstruieren, den der “normale” Angestellte kennt ja nur seine Welt. Und manchmal habe ich das Gefühl, den Verdacht, dass auch eine gehörige Portion Neid dazukommt. Wieso darf der so einfach selbständig da sein Ding machen und ich arme Wurst muss hier in dem Moloch meine Zeit verbringen? So oder so ähnlich kommt mir das manchmal vor.
Die Europäische Union bereitet gerade eine Regelung vor, mit der das Freelancer-Dasein massiv eingeschränkt wird. Unter dem Deckmäntelchen, wir müssen ja die vielen ausgebeuteten Paketboten schützen, wird auch durch die bewusst fehlende Differenzierung den Highend-Freelancern bspw. aus dem IT-Bereich eine Selbständigkeit unmöglich gemacht. Erst die Nahles, dann der Heil - beide SPD - arbeiten massiv daran - seit Jahren - und nun wird, was vor geraumer Zeit in Deutschland verworfen wurde, durch die Europa-Tür wieder zurückgebracht. Dann gilt das aber für ganz Europa, sich also in Portugal mit dem Laptop an den Strand setzen und eben von dort arbeiten geht dann nicht mehr. Von den Grünen ist keine Unterstützung zu erwarten; und die FDP lässt sich eh von der Großindustrie bezahlen, welche wiederum kein Interesse an unabhängigen, eigenständig denkenden Mitarbeitern hat. Auch die Unionsparteien stehen für diesen Weg, klaro, werden ja auch von der Industrie bezahlt.
Sorry für diese düsteren Aussichten.