Ereignisbaum-Analyse

Die Ereignisbaumanalyse (EBA), auch als Event Tree Analysis(ETA) bekannt, ist eine systematische Methode zur Untersuchung möglicher Folgeneines auslösenden Ereignisses in einem System. Sie gehört zu den induktivenVerfahren der Systemanalyse und ist als Qualitätsmethode in der DIN EN 62502beschrieben

 

Grundprinzip

Die EBA beginnt mit einem definierten Startereignis(Initialereignis) und untersucht dessen potenzielle Auswirkungen auf das Gesamtsystem.Der Ereignisbaum wird von links nach rechts aufgebaut, wobei jede Verzweigungzwei mögliche Ausgänge darstellt: Erfolg oder Ausfall einer Systemkomponenteoder Sicherheitsfunktion

 

Aufbau und Durchführung

  1. Identifikation     des Startereignisses: Ein unerwünschtes Ereignis wird als     Ausgangspunkt festgelegt.
  2. Entwicklung     des Ereignisbaums: some text
       
    • Verzweigungen      repräsentieren mögliche Systemreaktionen.
    •  
    • Obere      Zweige stehen für erfolgreiche Funktionen, untere für Ausfälle.
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  4. Wahrscheinlichkeitsberechnung:     some text
       
    • Jedem      Zweig wird eine Wahrscheinlichkeit zugeordnet.
    •  
    • Pfadwahrscheinlichkeiten      werden durch Multiplikation der Einzelwahrscheinlichkeiten berechnet.
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  6. Analyse     der Endszenarien: some text
       
    • Jeder      Pfad führt zu einem spezifischen Endzustand oder einer Unfallsequenz.
    •  
    • Die      Gesamtwahrscheinlichkeit eines unerwünschten Ausgangs ergibt sich aus der      Summe der relevanten Pfadwahrscheinlichkeiten

 

Anwendungsbereiche

Die EBA findet Anwendung in verschiedenen Bereichen:

  • Gefährdungsanalysen     zur Identifikation potenzieller Systemschwachstellen
  • Probabilistische     Sicherheitsanalysen (PSA), oft in Kombination mit Fehlerbaumanalysen
  • Risikoanalysen     in der Produktentwicklung und im Anlagenbetrieb

 

Vorteile und Einschränkungen

Vorteile:

  • Visualisierung     komplexer Ereignisabläufe
  • Quantitative     Bewertung von Risiken möglich
  • Unterstützung     bei der Entscheidungsfindung in der Systemgestaltung

Einschränkungen:

  • Bei     komplexen Systemen können sehr große Bäume entstehen
  • Computerunterstützung     kann für umfangreiche Analysen erforderlich sein
  • Die     Qualität der Ergebnisse hängt stark von der Vollständigkeit der     berücksichtigten Faktoren ab

 

Vergleich zu anderen Methoden

Im Gegensatz zur Fehlerbaumanalyse (FTA), die rückwärtsgerichtetist und Ursachen eines Topevents untersucht, ist die EBA vorwärts gerichtet undbetrachtet die Folgen eines Initialereignisses. Beide Methoden ergänzen sichoft in der Praxis und können gemeinsam mit Szenariotechniken eingesetzt werden

Die Ereignisbaumanalyse ist ein wertvolles Werkzeug imRisikomanagement, das es ermöglicht, potenzielle Risikoszenarien systematischzu erfassen und zu bewerten. Sie trägt dazu bei, die Sicherheit undZuverlässigkeit von Systemen zu verbessern, indem sie Schwachstellen aufdecktund die Grundlage für gezielte Präventionsmaßnahmen schafft.

Angewendet in Projekt: